Der Baukasten des Lebens

Unser MaxSynBio-Projekt

Die Forscher von MaxSynBio gehen den radikalen Weg der Synthetischen Biologie: Im Bottom-up-Ansatz (zu Strategien) konstruieren sie biologische Strukturen und letztlich künstliche Zellen, die biologische Funktionen nachahmen, aus unbelebten biochemischen Bausteinen wie etwa Lipiden, Proteinen und DNA-Molekülen. Auf diese Weise wollen die Forscher grundlegende Mechanismen des Lebens untersuchen und so auch zur Klärung beitragen, was Lebewesen von unbelebter Materie unterscheidet und wie Leben entstanden ist. Sie wollen aber auch die Basis schaffen, um möglichst effiziente Systeme für die biotechnologische Produktion etwa von medizinischen Wirkstoffen und Treibstoffen zu entwickeln.

Zu dem Forschungsnetzwerk MaxSynBio, das im Sommer 2014 gestartet ist, haben sich 13 Forschungsgruppen von neun Max-Planck-Instituten und von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zusammengeschlossen. In dem Forschungsprogramm, das von Kai Sundmacher, Direktor am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, und Petra Schwille, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie koordiniert wird, arbeiten Biologen, Ingenieure, Chemiker, Physiker, aber auch Geisteswissenschaftler zusammen. MaxSynBio wird zunächst für fünf Jahre jeweils zur Hälfte von der Max-Planck-Gesellschaft und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.  

Die Forscher des Netzwerks suchen zunächst nach Möglichkeiten, kleinste Räume in Kompartimenten auf einfache und zuverlässige Weise von ihrer Umwelt zu trennen, da als ein wesentliches Merkmal von Lebewesen gilt, dass sie von ihrer Umwelt abgegrenzt sind. Gleichzeitig stellen die Wissenschaftler einen Baukasten mit den wichtigsten Bestandteilen biologischer Systeme zusammen. Diese sollen schließlich in den Kompartimenten installiert werden, um zelluläre Funktionen wie Energiegewinnung und Stoffwechsel auszuüben. Da die Synthetische Biologie an essentielle Wertvorstellungen rührt untersuchen die Forscher von MaxSynBio aber auch ethische, soziale und rechtliche Aspekte dieses Forschungsgebietes (zu Ethik & Recht).

Dementsprechend gliedert sich das Programm von MaxSynBio in vier Cluster:

Mikrokompartimente

Nicht-Gleichgewichtsprozesse

Nachahmung von Lebensprozessen

Ethische Aspekte

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